Nachlese zu den 40. Carinthian Highlandgames vom 16. September 2023

Highland Games die Vierzigsten!! Es ist tatsächlich soweit. Vierzig Jahre in Folge, ohne ein einziges Jahr auszulassen, werden in Kärnten Baumstämme geschmissen, Steine gelupft, Biere gezupft und Eier gewixt! Und erst die zweiten Games ohne unseren Hari „Nonno“ Graf, der aber auch heuer wieder in unserer Mitte war. Das Wetter meinte es heuer gut mit uns - warm, sonnig und trocken. Auch wenn uns Sturm und Regen nie wirklich von irgendetwas abhalten konnten, ist es für die alten Gebeine schon angenehmer, wenn man nicht schon zu Mittag wie ein nasser, stinkiger und dreckiger Dachs ausschaut.

25 wackere Highlander haben sich wieder eingefunden. Wieder eine große Delegation der „Promillos Highlander“ aus Oberstossau, die schon im Vorjahr für Begeisterung gesorgt haben und dieses Mal mit Patrik und Tristan auch zwei junge Nachwuchstalente mitgebracht haben. Und der Manuel aus Fronleiten mit seinem Onkel Michael aus Salzburg waren auch wieder eine Bereicherung der heurigen Games!

Der Modus beim Seilziehen vom Vorjahr war nicht ganz optimal. Darum gab es einen neuen Anlauf mit einer Neuerung: Schon vor (!) der Auslosung der Paare musste jeder Spieler bekannt geben, ob er Seilziehen möchte bzw. sich dazu imstande fühlt oder eben nicht. Beim Seilziehen, wo normalerweise immer 2 gegen 2 gezogen wird, gibt es jetzt drei Möglichkeiten: Erste Möglichkeit: beide Spieler eines der Teams einer Paarung machen kein Seilziehen: das Team wird ans Ende gereiht und ihre Gegner sind eine Runde weiter. Zweite Möglichkeit: alle vier Spieler einer Paarung machen Seilziehen: wie gehabt, 2 gegen 2, die Sieger sind eine Runde weiter. Dritte Möglichkeit: Bei einem (oder beiden Teams) einer Paarung gibt es EINEN Spieler, der nicht ziehen kann. In diesem Fall zieht der eine verbleibende Spieler in einem 1 gegen 1 gegen einen der beiden Gegner. Diese dürfen sich natürlich aussuchen, wer zieht, wenn beide Spieler teilnehmen. So weit, so unklar?

Erster Bewerb: Hammerwurf. Das sollte eigentlich eine gmahde Wiesn für die Favoriten Schilli & Schmitza werden. Unbändige Kraft, gepaart mit jahrelanger Erfahrung müsste für den ersten Sieg in einem Bewerb am heutigen Tag reichen. Aber es kam ganz anders! Uwe Hebein, ein Cornetto von den Promillos, der zum ersten Mal das Werkstück in der Hand hält, wixt das Gerät im zweiten Versuch zur Tageshöchstweite von 22,9 Metern - 90cm weiter als Schilli, der nicht seinen besten Tag erwischt. Zu allem Übel für die Favoriten ist der “Schillinator” Mothe mit Uwe in einer Paarung und haut das Gerät gleich beim ersten Versuch über 15 Meter. Sieg mit 1,2 Metern Vorsprung für Uwe & Mothe! Dem Schilli schwant schon wieder Böses!
Glück im Unglück hatte ein anwesender Fotograf. Dem Schmitza ist der noch feuchte Hammer entglitten und traf den Zuseher am Bein. Nicht mit voller Wucht, es war aber trotzdem schmerzhaft.

Zweiter Bewerb: Bierlezupfen. Die Gurgeln sind geölt und so geht die erste Runde wie immer als “freies Training” runter. Berndi Schrammel kippt sich den halben Liter in 5,03 Sekunden in den Körper wie nix. Das ist zwar Bestzeit für die Vorrunde, zählt aber leider nicht für die Wertung. Erst bei der zweiten Runde gilts! Da lassen Schilli (4,95 Sekunden - Tagesbestzeit) und Schmitza (5,56) nichts anbrennen und gewinnen vor Krische und Strutze (je 5,62).

Dritter Bewerb: Stanalupfn. Wieder sind Schilli und Schmitza die Favoriten, aber sie haben Gegner! Robin, zum ersten Mal dabei, und Manuel, der schon im letzten Jahr unglaublich gelupft hat, sind ebenbürtig! Erst bei der fünften Höhe reißen Schmitza und Robin, also kommt es jetzt darauf an, was Schilli und Manuel bei der “Königshöhe” Nummer 6 schaffen. Beide schaffen es souverän - natürlich mit einer Hand! Weiter geht es nicht mehr, die Stangen sind nicht hoch genug. Also ein Ex-Aequo-Sieg für Schilli & Schmitza und Robin & Manuel!

Vierter Bewerb: Seilziehen. Schilli & Schmitza haben beide abgesagt, genauso wie Krische & Strutze, werden also ans Ende gereiht… das könnte sich noch rächen! Der neue Modus funktioniert gut! Es gibt 2:2 und 1:1 - alle spannend von der ersten bis zur letzten Sekunde! Im Finale stehen Uwe und Boris - beide ohne Partner. Ein Duell der Giganten, Mann gegen Mann um den Sieg! Den holt sich Boris mit all seiner Erfahrung aus vielen Tug-o-Wars in den letzten Jahren.

Fünfter Bewerb: Eierwixen. Da brauchts Gefühl, Erfahrung und eine gute Taktik. Mit nur drei Versuchen muss man schon eine gesunde Selbsteinschätzung haben, damit man nicht zu gierig wird und am Ende mit drei Fehlversuchen und Null Punkten dasteht. Den Sieg holen sich Max Tritscher und Hammer. Drei gültige Versuche, der Weiteste auf 20 Meter. Kein Rekord, aber Boris und Earl kommen mit 18,8m nur in die Nähe und somit stehen die Gewinner fest. Die Juniors Patrik und Tristan folgen übrigens mit 18,7m auf dem dritten Platz!

Letzter Bewerb: Bamaschmeißen. Wieder einmal großartige Würfe von vielen Spielern! Auch viele von den Neuen haben es geschafft, den Baum umzudrehen. Dann gilts so richtig. Manuel (11,4m) und Robin (10,6m) holten sich überraschend den Sieg vor den Favoriten Schilli (11,2m) und Schmitza (10,0m). Tageshöchstweite hat Michael Scholz mit 12,3m geschmissen - Respekt!!

Dann das große Zählen. Punkte, Sekunden, Meter, … alle warten gespannt darauf, dass die Schiris (auch schon nett eingesaftelt) endlich mit dem Endergebnis und den Pokalen auftauchen. Sieger: Robin Spalek von den Promillos & Manuel Stolz aus Frohnleiten! Punktegleich mit 18 Punkten sind Boris & Earl vom First-Carinthian-Highland-Club, Robin und Manuel haben aber zwei Bewerbe gewonnen (Stan & Bam), Boris und Earl nur einen (Seil). Coole Medaillen, handgebastelt vom Ehrenpräsidenten Thomas “Fetzn” Rettl für die ersten Drei und für die Letzten werden verteilt, alle Teilnehmer hochgelobt und mit feinem Single-Malt abgefüllt. Dann, wie jedes Jahr, feine Rippalan mit Krautsolot von der Lisi Oitzl. Die Jubiläums-T-Shirts müssen per Post verschickt werden, weil die Druckerei leider nicht geliefert hat. Aber das tut dem gelungenen Tag keinen Abbruch! Danke allen für’s Mitspielen oder für euren Besuch als Gäste!

Und Slontsche, Nonno!

Text von Mothe Rettl